Freitag, 16. März 2012

Endstation! Eden...



Die Panik vor dem Leben War doch gestern noch nicht da!  Doch heute ist der Tag danach,
Und nichts bleibt wie es war.
02. März 2012. Zwei Wochen. Zwei Wochen nun bist du schon nicht mehr auf der Erde und heute ist der erste Tag, an dem ich wieder schreiben kann. Ich wollte deinen Tod ehren, ich wollte dir schreiben, doch der Schmerz war zu groß. Ich wollte niederschreiben, wie es mir bei dem Gefühl an dich geht, an die Konfrontation mit dem Tod, mit der Dunkelheit dieser Welt, nur erfüllt von der Einsamkeit und der Zwangsneurose meines Hirnes, dass sich nach einem Ausweg sehnt, nach einem Himmel, in den er zusammen mit dir fliehen kann, um dich ein letztes Mal zu sehen, dich noch einmal in den Arm zu nehmen. Immer noch kommen mir die Tränen bei dem Gedanken an dich, du warst mein Bruder, oder zumindest etwas, das dem sehr nahe kam, als Einzelkind, welches ich doch bin. Ich muss ständig an dich denken, an all die Erinnerungen, doch ich verdränge deinen Tod, verdränge die Geister, die nach mir greifen. Ich sitze alleine in meinem Zimmer, mein Kuscheltier im Arm, fühle mich wie Mademoiselle Karma nackt auf dem Friedhof gefangen, umgeben von Geistern, die mich rufen und mit zu dir in die Sterblichkeit ziehen wollen.  Ich denke, ich lasse die Geister in einer Ecke meines Herzen, versuche sie einzusperren, damit sie nicht über mich herfallen können. Ich wünschte mir, für dich, mein neugeborener Engel, dass ich die Erinnerungen in Worte fassen könnte, aber es geht nicht, ich bin zu schwach. Und dennoch bin ich heimgesucht von der Angst, die meine Psyche mir eingepflanzt hat, dass sie sich einen Spaß daraus macht, all die Erinnerungen an dich zu löschen. Ich liebe dich, ich hoffe, das weißt du und wirst es immer wissen. Du warst immer für mich da, warst immer ein Freund, auch in der Zeit, als mich alle anderen Menschen zu hassen schienen. Du warst loyal, du warst da für mich, und muntertest mich auf. Das werde ich dir nie vergessen.



Ich glaube, ich habe gerade meine Blogblockade gebrochen. Seit Ringos Tod habe ich mich einfach betäubt gefühlt, von einer Spritze gestochen, die all meine Sinne und vor allem meine Finger betäubte. Dabei fühle ich mich so schuldig, mein Leben einfach weiterzuführen und bereits so krankhafte, andere Gedanken zu haben. Über den Tod. Über mich selbst. Ich glaube, ich werde versuchen nicht mehr zu essen. Beziehungsweise kaum noch etwas zu essen, vielleicht einen Joghurt am Tag. Ich wünschte, ich könnte es, aber ich glaube, ich habe meine anorexische Zeit hinter mir, ich denke, ich würde es nicht schaffen, aber dennoch werde ich es versuchen. Ich will mich nicht mehr in den Spiegel ansehen müssen und ihn am liebsten einschlagen müssen. Ich will wieder 63 Kilos wiegen, ich will noch mehr abnehmen, ich will die 55 Kilo erreichen.  Aber ich denke, ich werde es ohnehin nicht aushalten. Zwei Wochen. Zwei Wochen, von heute an, werde ich mich so ernähren. Ich will nicht mehr, ich will, wenn ich in Deutschland bin weniger wiegen und mich einfach gut fühlen. Die Kontrolle über sich zu haben, ist mitunter das Schönste der Gefühle. Es ist mir egal, ob ich am Boden kriechen werde, ich werde es schaffe. So viele andere haben es geschafft. Ich will nicht mehr. Ich will diesen Körper nicht, ich will heraus aus diesem Gefängnis.
Was ist nur los mit mir? Ich erkenne mich nicht, ich bin lustlos, ich bin demotiviert, in mir brodelte heute ein unerklärlicher Hass auf die Person auf, die ich eigentlich lieben sollte, doch die Distanz lässt mich momentan einfach nur mental werden. Ich will verdammt nochmal wieder lieben können, ich will zurück in mein Märchen, ich will in eine Traumwelt fliehen, in der ich mich wohl fühlen kann, ich will eine Fee sein, wunderschön und sensible. Wenn es sein muss, würde ich mich deswegen auch der Dunkelheit hingeben. Ich will abnehmen. Ich will mich… da hineinsteigern. Ich will es schaffen. Zwei Wochen. Es muss doch irgendwie zu schaffen sein, ich verbiete mir alles, bis auf Trinken, Obst und Naturellen Joghurt. Ich denke, ich werde nun erstmal aufhören zu schreiben. Meine Muse hat mich so eben mit einem prächtig hoch gehaltenen Mittelfinger verlassen.

Ich hoffe, ihr hasst mich nicht.
Nicht so, wie ich mich hasse...

Kolibriseele 

1 Kommentar:

  1. Ich liebe dich. Und das werde ich immer süße. Du weißt, was ich von Hungern halte .. du weißt, dass es mir selbst nicht besser geht.. mit diesen ganzen Gedanken & Gefühlen die in einem Brodeln. Ich bin immer für dich da, ich hoffe das weißt du auch. Mach keine Dummheiten. Bitte.<3

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