Dienstag, 17. September 2013

Anthrazit


Ich habe mal etwas neues versucht. Verzeiht mir bitte die 3 oder 4 Fehler, die mir unterlaufen (und peinlich) sind.:)  Und lacht mich nicht aus.
Danke. Vielleicht gefällt es ja.





Anthrazit. Schon nicht mehr grau.
So verschwommen, trist, geschwollen. Fast schon schwarz.
Aber schwarz wäre willkommen. Drückt immerhin etwas aus. Verlorene Seele.
Ein ungeheurer Geier ist der Himmel, erdrückend, drängend.
Rennen matt davon, vor dem Wachstum, das uns jagt.
Immer weiter, ins Gedränge, wo keiner mehr etwas sagt.
Eine Anthrazite Masse. Gesichterlos. Halbtote Banden.
Ist man selbst nur ein Verspotteter unter jenen?
Dem die Gesellschaft hat aufgesetzt eine Maske?
Schaurig, ungeheuerlich, ausgeschieden?
Zu sehr getrieben, zu sehr gerannt, vor dem, was erreicht werden soll.
Vor dem vermeintlich Besserem, das am Ende der Masse liegt. Blicke baden ineinander.
Niemals zu erreichen, der äußere Kreis. Lüge unserer Zeit!
Die Seele gefangen im Käfig maschineller Monotonie.
Das Herz, ein Zahnrad. So funktioniert Es.
Wollen entkommen, wollen fliehen! Masse erdrückt mich. Möchten Maske abziehen!
Innere Leere, ein Loch. Doch nicht schwarz, nicht tief, kein Kontrast zur Reinheit; weiß.
Nein. Anthrazit.                                              
Keine Sinnesreize, Gleichgültigkeit. Erdrückend die Masse. Es schmerzt und doch … gefühlslos. 
Dem Schreiber zerbrach die Feder, Tinte läuft. Wie Blut
Verteilt sich auf dem beigen Pergament, zerstört geschriebene Zeilen.
Dem Geiger zersprangen die Saiten, die Wucht zerschnitt ihm das Gesicht.
Auch letzte Töne werden niemals erhallen.
Der Geliebte brach sich selbst das Herz. Ein Ausweg. Schwärze. Leblos.
Wollen gerettet werden! Vor diesem Leben aus trüben dunklem Wasser, das uns erstickt.
Lungen vor dem Platzen, der Druck der Kritik.
Lasst uns fühlen! Irgendwas, Schmerz, Begierde, Flammender Hass!
Fliehen vor der Masse, gehen ab vom anthraziten Pflaster. Nehmen den Weg durch den Wald.
Dichte, düstere Bäume, spenden Schatten. Nässe, Kühle.
Gehen fernab vom Wege, vorbei an alten Geistern. Sie sitzen, schlafen, ruhen. Zufriedenheit.
Ist noch lange nicht vollkommen.
Wir suchen. Irren weiter: 
Nach neuer Feder, neuer Saite, neuem Herz.

Samstag, 14. April 2012

Abraham's Daughter



Ein verschmiertes grün. Die Farben gehen ineinander über, als hätte jemand eine Leinwand genommen, verschiedene Nuancen auf dem Untergrund verteilt und wäre dann mit der Hand darüber geglitten.  »Haben die etwa kein Geld, dass sie sich kein zweites Auto leisten können?« Ein Schlag unter die Gürtellinie. Heiße Wut, schäumend und kochend dringt in mir auf. Ich lehne mich nach vorne, die Fingernägel fest in den Vordersitz gekrallt. »Du bist so ein Arschloch! Hör auf deinen Mund über Dinge aufzureißen, von denen du keine Ahnung hast!« Ich rümpfe die Nase. Ich hasse es, wenn manche Individuen unserer Spezies meinen, sich über Dinge auszulassen, von denen sie nichts wissen, wenn sie Kommentare reißen über den Schmerz, die Verzweiflung hinter Fassaden oder gewissen Umständen. »Nicht so laut, Norwegen! Stimmt doch, ich teile mir mein Geld auch ein, warum können das andere nicht?«
Weil nicht jeder ein arroganter Besserwisser sein kann. Weil man es dir nicht Recht machen kann. Nicht mit guten Noten, nicht mit seinem Freund. »Sei ruhig!« Ich gehe nicht weiter darauf ein. Ich will meinen Kopf behalten. Stattdessen sehe ich wieder aus dem Fenster. Der Baumfront waren Schilder und karge Wiesen gewichen. Der Flughafen wird sogar schon aufgeführt. Ich sehe zu den Wolken hinauf, die sich vor dem grauen Himmel herschieben, eine sah aus wie eine Hand, noch kurz denke ich über diese unregelmäßige Ansammlung von Wasser und Luft nach, ehe ich erneut geradeaus blicke und plötzlich Splittern sehe.
Mein Körper ist gelähmt, als es erst olivefarben, dann weiß und dann schwarz wird. Ich werde nach vorne geschleudert. Der Sitz vor mir ist zerquetscht. Ein Schmerz, welcher meinen Kopf und meine Brust zu verbrennen scheint und dennoch nicht spürbar ist überkommt mich. Etwas fließt meine Wangen herab. Verschwommen erkenne ich die rote Farbe, sehe nach vorne, erkenne geberstetes Glas und einen großen, schwarzen Wagen, der von einer Frau mittleren Alters gefahren wird. Ich weiß nicht, warum ich gerade ihr Gesicht wahrnehme, in dieser Situation, doch es ist angstverzerrt, denn sie weiß, dass sie durch den Schock nicht bremsen kann. Wieder eine Erschütterung, Räder, dann Leere.
Ich habe davon geträumt. Wie ich sterben würde, wie ich wüsste, dass ich sterben müsste und wie danach nur Schwärze in mir sein würde. Ich schlafe. Ich fühle nichts. Ein Traum schleicht sich in mein Bewusstsein, ich steige auf. Ich habe keine Kontrolle. Als wäre ich nicht gestorben, sondern säße im Flugzeug erkenne ich die Welt unter mir, verborgen hinter dem Nebenschleier der Wolken. Es ist Nachmittags und eine rote Sonne taucht das Szenario der Wolken in ihr rotes Licht. Die Berge wirken wie eine eigene Landschaft, ein Gebirge aus strahlendem, reinem, beflecktem Weiß.  Ich versuche mich zu fühlen, doch es ist unmöglich. Ich bin körperlos, oder vielleicht noch meine unsichtbare Silhouette. Doch ich merke, wie ich mich bewegen kann. Wie ich fliege, durch Raum und Zeit, wie ich die Welt sehe. Ich sehe die Unfallstelle, den Stau, das Auto, welches uns gerammt hatte und dessen Fahrer schuld daran war, dass er mich und weitere Menschen in den Tod gerissen hatte.
Euphorisch und erschrocken zugleich stelle ich fest, dass mein Vater noch lebte. Weswegen ich mich erschreckte? Ich wünschte ihm lieber den Tod, als das Leben, welches ihn nun erwarten würde. Tränen schwammen in meinen nicht vorhandenen Augen. Etwas berührte Mein Bein. Und obgleich ich ihn nicht sehen konnte, kniete ich mich nieder und umarmte ihn. Wie kann ich es beschreiben, zu fühlen und doch nicht zu sein? Zu wissen, doch nicht zu sehen, was man selbst ausmachte? Geistesabwesend streichle ich meinen Hund, dessen liebevolles Atmen ich als Echo wahrnehme. Willst du mich etwa begleiten?
Ich verweile nicht länger. Schließe die Augen. Ich warte. Ich gehe. Ich bin zu Hause. Ich sehe unser Wohnzimmer, höre das Telefon klingeln. Sehe meine Mutter, wie sie nichts Ahnend vor dem Fernseher sitzt. Panisch renne ich zum Hörer, strecke meine Hand aus, um sie zu stoppen. Sie schiebt ihren Begleiter zur Seite, geht auf das Telefon zu, hebt ab, geht durch mich hindurch. Ich sehe nicht hin, ich höre nicht hin. Ich verschwinde einfach, an den einzigen Ort, an dem ich mich sicher fühlen würde.
Ich setze mich auf sein Bett, lehne mich an die kalte Wand, an die ich damals gepresst war, als sich unsere Lippen das erste Mal berührten. Ich sehe mein Bild auf dem Nachttisch. Sehe die gezeichneten Bilder. Ich liebe dich – Norwegen. So habe ich sie unterzeichnet, mit drei magischen Worten und meinem Namen. Wie würde er es herausfinden? Er hörte kein Radio. Oder vielleicht doch? Sicher würde er nicht auf die Idee kommen, dass es sich um mich handeln könnte, hörte er von der Unfallstelle.
Die Tür öffnet sich und er betritt den Raum, ich springe auf, will ihn umarmen, doch er streift sich nur die Hose ab und lässt sich müde aufs Bett fallen, schaltet seinen Laptop an. Ich lasse mich neben ihm nieder, streichel über sein Gesicht, lege meine Hand auf seine. Das war’s dann wohl. Obgleich ich dich schon vorher als solche bezeichnete, nach unserer Definition, bist du wohl die Liebe meines Lebens. Ich habe kein Leben mehr. Zumindest kein solches, wie du es kennst.
Ich verweile. Er legt sich schlafen. Ich schlafe mit ihm ein, doch die Tür wird aufgerissen und er brummelt wütend, dass jemand es wagt, ihn so unsanft zu wecken. Es ist sein Vater, den ich noch nie so gesehen habe. Ich hatte auf Dauer vergessen, dass Männer weinen konnten. Ich wende den Kopf ab, höre nicht zu. Er wird von seinem Vater in den Arm genommen, doch er kommt zurück, schickt ihn raus, ergreift mein Bild, schmeißt es von sich und setzt sich auf sein Bett. Die Hände zu Fäusten geballt, ein Zeichen des Schmerzes.  Ich werde bei dir sein, knabbere ich sanft sein Ohrläppchen an, ein Lufthauch, ein Nichts, welches er nicht spürte. Ich blieb nicht. Ich konnte nicht bleiben. Ich würde mir einen Traum erfüllen, um den Schmerz zu vergessen. Ich wollte schöne Erinnerungen, nicht den innerlichen Tod der Menschen, die ich liebte.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging. Ich brauchte sie nicht mehr, doch ich kehrte zurück. Nachdem ich die Welt gesehen hatte, kehre ich zurück in jenes Zimmer. Er ist fort, doch ich suche die Anhaltspunkte. Wühle in Dokumenten. Er lebt Kilometer weiter Nord-östlich. Ich sehe das Haus. Es ist so, wie er es sich gewünscht hatte. Klein. Überschaubar. Mit großen Bäumen im Garten. Ich sehe einen Kater auf einem von ihnen. Zitternd betrete ich den Flur, höre Lachen, seine Stimme. Es hätte mich nicht wundern sollen, dass sie um diese Zeit am Mittagstisch saßen. Sie sitzen sich gegenüber. Er hält ihre Hand, streichelt ihr über das Gesicht, so wie er es bei mir getan hatte. Ich beiße mir auf die Lippe. Es überrumpelt mich stärker, als ich erwartet hätte. Hinauf renne ich die Treppen des fremden Hauses. Ein Schreibtisch. Ich greife die Füllfeder. Ein Stück Papier. Die Seele der Atome. Die Tinte, die auf das Papier tropft verschwindet sofort, doch dennoch zeichnet sie die Worte auf den matten Untergrund.
Mein Geliebter.
Ich wünsche dir jedes Glück dieser kargen Welt. Ein letztes Mal. Ich hatte den Wunsch deine Seele zu sein, deine Wärme. Ich konnte dir nicht in die Augen sehen, ich wollte nicht das Suchen nach mir erkennen oder es mir einbilden. Vor allem Letzteres nicht. Das würde sie nicht verdienen. Das wünsche ich mir nicht. Doch ich denke, würdest du von mir gerissen werden, würde ich immer nach dir suchen. Vielleicht hättest du mich gefunden, wäre ich geblieben, hätte ich dir die Chance gegeben. Ich will deinen Tod nicht. Doch ich weiß, dass du mich noch einmal töten wirst, in dem Moment, da ich dich endlich wieder haben werde, du mir gegenüber stehst und schon einer anderen versprochen. Würdest du zu mir zurückkehren? Würdest du mich küssen? Oder hättest du tatsächlich jene eine Liebe gefunden, auf die ich wohl keine Chance hatte? Ich bin ein Kobold, eine Fee, auf der Suche nach Gold, doch es gibt nur diesen einen Regenbogen, doch keine zwei Töpfe. Wir versprachen uns einst ‚Komme, was wolle‘. Doch ich will es dir nicht abverlangen. Nicht länger. Schmerz. Verbitterung. Hoffnung. Sehnsucht. Farce. Farce. Farce. Farce.

Ich liebe dich. Norwegen.

Freitag, 16. März 2012

Endstation! Eden...



Die Panik vor dem Leben War doch gestern noch nicht da!  Doch heute ist der Tag danach,
Und nichts bleibt wie es war.
02. März 2012. Zwei Wochen. Zwei Wochen nun bist du schon nicht mehr auf der Erde und heute ist der erste Tag, an dem ich wieder schreiben kann. Ich wollte deinen Tod ehren, ich wollte dir schreiben, doch der Schmerz war zu groß. Ich wollte niederschreiben, wie es mir bei dem Gefühl an dich geht, an die Konfrontation mit dem Tod, mit der Dunkelheit dieser Welt, nur erfüllt von der Einsamkeit und der Zwangsneurose meines Hirnes, dass sich nach einem Ausweg sehnt, nach einem Himmel, in den er zusammen mit dir fliehen kann, um dich ein letztes Mal zu sehen, dich noch einmal in den Arm zu nehmen. Immer noch kommen mir die Tränen bei dem Gedanken an dich, du warst mein Bruder, oder zumindest etwas, das dem sehr nahe kam, als Einzelkind, welches ich doch bin. Ich muss ständig an dich denken, an all die Erinnerungen, doch ich verdränge deinen Tod, verdränge die Geister, die nach mir greifen. Ich sitze alleine in meinem Zimmer, mein Kuscheltier im Arm, fühle mich wie Mademoiselle Karma nackt auf dem Friedhof gefangen, umgeben von Geistern, die mich rufen und mit zu dir in die Sterblichkeit ziehen wollen.  Ich denke, ich lasse die Geister in einer Ecke meines Herzen, versuche sie einzusperren, damit sie nicht über mich herfallen können. Ich wünschte mir, für dich, mein neugeborener Engel, dass ich die Erinnerungen in Worte fassen könnte, aber es geht nicht, ich bin zu schwach. Und dennoch bin ich heimgesucht von der Angst, die meine Psyche mir eingepflanzt hat, dass sie sich einen Spaß daraus macht, all die Erinnerungen an dich zu löschen. Ich liebe dich, ich hoffe, das weißt du und wirst es immer wissen. Du warst immer für mich da, warst immer ein Freund, auch in der Zeit, als mich alle anderen Menschen zu hassen schienen. Du warst loyal, du warst da für mich, und muntertest mich auf. Das werde ich dir nie vergessen.



Ich glaube, ich habe gerade meine Blogblockade gebrochen. Seit Ringos Tod habe ich mich einfach betäubt gefühlt, von einer Spritze gestochen, die all meine Sinne und vor allem meine Finger betäubte. Dabei fühle ich mich so schuldig, mein Leben einfach weiterzuführen und bereits so krankhafte, andere Gedanken zu haben. Über den Tod. Über mich selbst. Ich glaube, ich werde versuchen nicht mehr zu essen. Beziehungsweise kaum noch etwas zu essen, vielleicht einen Joghurt am Tag. Ich wünschte, ich könnte es, aber ich glaube, ich habe meine anorexische Zeit hinter mir, ich denke, ich würde es nicht schaffen, aber dennoch werde ich es versuchen. Ich will mich nicht mehr in den Spiegel ansehen müssen und ihn am liebsten einschlagen müssen. Ich will wieder 63 Kilos wiegen, ich will noch mehr abnehmen, ich will die 55 Kilo erreichen.  Aber ich denke, ich werde es ohnehin nicht aushalten. Zwei Wochen. Zwei Wochen, von heute an, werde ich mich so ernähren. Ich will nicht mehr, ich will, wenn ich in Deutschland bin weniger wiegen und mich einfach gut fühlen. Die Kontrolle über sich zu haben, ist mitunter das Schönste der Gefühle. Es ist mir egal, ob ich am Boden kriechen werde, ich werde es schaffe. So viele andere haben es geschafft. Ich will nicht mehr. Ich will diesen Körper nicht, ich will heraus aus diesem Gefängnis.
Was ist nur los mit mir? Ich erkenne mich nicht, ich bin lustlos, ich bin demotiviert, in mir brodelte heute ein unerklärlicher Hass auf die Person auf, die ich eigentlich lieben sollte, doch die Distanz lässt mich momentan einfach nur mental werden. Ich will verdammt nochmal wieder lieben können, ich will zurück in mein Märchen, ich will in eine Traumwelt fliehen, in der ich mich wohl fühlen kann, ich will eine Fee sein, wunderschön und sensible. Wenn es sein muss, würde ich mich deswegen auch der Dunkelheit hingeben. Ich will abnehmen. Ich will mich… da hineinsteigern. Ich will es schaffen. Zwei Wochen. Es muss doch irgendwie zu schaffen sein, ich verbiete mir alles, bis auf Trinken, Obst und Naturellen Joghurt. Ich denke, ich werde nun erstmal aufhören zu schreiben. Meine Muse hat mich so eben mit einem prächtig hoch gehaltenen Mittelfinger verlassen.

Ich hoffe, ihr hasst mich nicht.
Nicht so, wie ich mich hasse...

Kolibriseele 

Donnerstag, 1. März 2012

Nostalgia ~ Frühlingserwachen

Warme Sonnenstrahlen, so gegenwärtig, dass man sie sogar riechen kann. Der Geruch eines heran nahenden Frühlings. Ich liebe diesen Geruch, denn er erinnert mich immer wieder daran, was wir früher alles unternommen haben. Meine beste Freundin und ich. Wie wir immer hinaus gerannt sind, aufs Feld und uns einfach in die Wiese gesetzt haben um den Frühling zusammen zu genießen. Ich liebe diese Zeit im Jahr. Es kommt einem so vor, als würde man aufwachen und erst dann realisieren, dass man geschlafen hatte. Das Erwachen wird dadurch nur noch schöner. Frühlingserwachen. Ich darf zu Ostern nach Deutschland fahren. Ich freue mich so darauf. Nicht nur, dass ich dann wieder halbwegs gesundes Essen zu mir nehmen kann, ich kann dann auch joggen gehen. Ich fühle mich hier in der Stadt so eingeengt. Ich wollte, wenn ich groß war, vielleicht in einer Großstadt leben, doch im merke immer mehr, wie sehr ich das Grün, die Wiesen und Felder um mich herum brauche.
Ich verbinde einfach schöne Gefühle mit dem Frühling. Es macht mich glücklich, wenn eine warme Sonne auf mich scheint und nicht immer nur ein kalter Wind mir um die Ohren bläst. Ich freue mich, meine beste Freundin wiederzusehen und auch meine Familie. Mit etwas Glück wachen ja auch mal ein paar der hiesigen Engländer auf und beginnen, etwas zu unternehmen. Vielleicht können wir ja mal an einem warmen Tag ans Meer fahren.
Es ist noch recht viel in den letzten Tagen passiert. Ich habe meine Extentions gefärbt mit folgenden Ausgangsfarben:




Es war an sich eine Katastrophe im Bad, da die Farbe nicht halten wollte und ich musste sie um die sechs mal bleichen, jedoch lohnte sich das Ergebnis am Ende.




Ich bin momentan wieder auf meinem recht rockigem Trip. Ich will lange, bunte Haare, knallige Hosen und Converses oder Martens tragen, meine Kopfhörer aufhaben und einfach nur mein Leben genießen. Es läuft so viel schief. In der Gesellschaft, in der Politik, in der Natur und dennoch liebe ich dieses Leben, genieße es von Grund auf. Ich bin glücklich, denn ich weiß, dass ich zwei wundervolle Menschen hinter mir stehen habe und noch meine Eltern.
Aber … danke!
Laura, Chris. Ich danke euch. Ihr seid die so ziemlich wichtigsten Menschen in meinem Leben, die nicht über 30 sind. Ich wüsste nicht, was ich ohne euch machen sollte. Vorsicht, kitschgefahr, aber… dank euch beiden kann ich vertrauen und mal ich selbst sein, ohne zu große Angst zu haben. Das macht mich so glücklich. Mein zurückgebliebender, kindischer Teil würde gerne sagen: Ich will euch niemals verlieren, aber das kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann es versuchen! [Und selbst, wenn Chris irgendwann mal weg sein sollte, Laura, dann werden du und ich eben die Welt rocken! Und unsere Spinnereien ausleben!] Soll passieren, dass manche Freundschaften ein Leben lang halten!
Desweiteren bin ich in der Schule recht zu frieden. Ich hab endlich eine kleine Gruppe von Menschen gefunden, mit denen ich zu Recht komme und zu denen ich mich gehörig fühle. Vielleicht bleiben wir ja auch weiterhin in Kontakt. Das wäre wunderbar.




Ich habe das unbestimmte Gefühl, der Frühling wird schön, ebenso wie der Sommer. Und das mit dem abnehmen wird auch (da kommt demnächst bestimmt auch nochmal ein Post.. aber ich weiß, dass ich das schaffen kann!)


Danke für’s lesen.
Ich hab euch lieb!


~ Kolibriseele ♥

Donnerstag, 23. Februar 2012

Mein Versprechen

Was für ein Tag. Ich bin fast schon zu müde um mich tatsächlich aufzuraffen etwas bloggen zu können, doch wie ich mich kenne wird es letztendlich bestimmt wieder ein Monsterbaby. Der Traum, den ich vorherige Nacht hatte, bestimmte wohl mehr oder weniger meine heutigen Gedanken. Ich habe Angst etwas zu verpassen; alle Menschen um mich herum flirten, gehen auf Parties, haben eine Beziehung nach der anderen und küssen sich durch die Gegend. Obgleich ich so etwas nie für mich wollte, wird es mir doch vorgelebt und die Neugierde nimmt mich schon sehr gefangen. Ich hasse mich ein wenig dafür wieder in meine seltsame Lebensweise von vor knapp eineinhalb Jahren zu verfallen. Ich glaube, es liegt an England.
Ich habe mit Chris darüber gesprochen. Ich will diesen Eintrag an ihn andressieren, ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel. Auch, wenn ich es schon so oft wiederholt habe, am Telefon, würde ich dir nur gerne sagen, wie dankbar ich dir bin, dass du dir meine Probleme angehört hast. Je länger ich alleine bin, desto schwächer ist der Wunsch in mir „mich mal auszuprobieren“. Ich glaube, es liegt wirklich an der Gesellschaft um mich herum. Wenn ich mit dir rede, oder nur an dich denke, habe ich diesen Wunsch nicht mehr. Ich liebe dich, mehr als alles andere auf dieser Welt, weswegen sollte ich jemand anderen wollen? Dennoch nervt mich dieser Drang, dieser unerklärliche Trieb. Ich habe dir Bilder gemacht, mein Liebster. Ich habe sie für dich gemacht, als ich aus der Schule kam um dir zu zeigen, dass keine Gedanken die Macht über meine Gefühle für dich gewinnen können. Wie ich dir bereits sagte: Ich wünschte, du wärest nicht mein erster Freund, sodass ich wüsste, wie es ist, sich „auszutoben“.



Du bist der wundervollste Freund, den sich ein Mädchen nur wünschen kann. Ich kann dir nicht genug dafür danken, dass du der Mensch bist, der du bist. Ich danke dir, dass ich mit dir reden kann, dass du dich bemühst mich zu verstehen, anstatt mich zu verurteilen. Du weißt nicht, wie unendlich viel mir das bedeutet. Ich danke dir. Ich danke dir.
Ich will und werde dich niemals aufgeben oder verlieren. Dass dir das hoffentlich klar ist. Ich sehe uns im Spiegel, Höre Schnee wie Watte fallen, Und ich fühle, wie Du strahlst.Die Uhr ist unser Richter, Sie verkündet lei's das Ende als Du Herzen an das matte Fenster malst.
Diese Hände teilen jedes Meer und jedes Land, In den Furchen diese Hände Steht dein Name eingebrannt, Keine Grenzen, keine Mauern Können Liebe überdauern; Jene, die kein Halten kennen, Wird kein Ende jemals trennen.



Jede Fernbeziehung nimmt ein Ende und in 37 Tagen sehen wir uns schon wieder. Gott, wie ich mich darauf freue, dich im Arm zu halten. Du bist einfach so vieles für mich, ich liebe dich. Und ich habe mir ein neues „Tattoo“ gemacht. Diesmal etwas Deutsches. Ich hoffe, ihr mögt es. Ich weiß nicht wirklich, was ich noch groß schreiben soll. Am Samstag steht eine Party an, wobei ich noch nicht weiß, ich hingehen darf. Ich würde sehr, sehr gerne. Es wäre eine richtige Hausparty mit über 300 Gästen, davon wohl 250 männliche. Es wäre mal eine Erfahrung. Ich hoffe, das klappt, doch so wie ich englische Organisation kenne, werde ich vergessen. 

Deine Windprinzessin will ich sein... 

 

Danke, für jene, die es gelesen haben.
Danke an dich, dass ich dich lieben darf und dass diese Liebe erwidert ist. Es gibt nichts schöneres als zu lieben und geliebt zu werden.

~ Kolibriseele ♥

Mittwoch, 22. Februar 2012

Crucio, Baby!

Toaster tot. Mit dieser wunderbaren Alliteration begann mein heutiger Tag. Ich hatte es geschafft, mein Brot so seltsam zu versenken, dass es nicht mehr raus wollte. Heute wurde mir aufs Neue klar, dass ich zu lieb für diese Welt bin. Wir sollten eine Präsentation für „Environmental Systems“ erstellen, jedoch meinte meine Gruppe mich nicht zu kontaktieren zu müssen und im Endeffekt durfte ich alles alleine machen. Dennoch hab ich ihnen erlaubt all meine Notizen abzuschreiben. Ich denke jedoch, meine Lehrerin hat gemerkt, dass ich es alleine gemacht hatte, da ich die Einzige war, die wirklich was dazu sagen konnte.
Heute konnten Chris [mein Freund] und ich erneut in der Pause sprechen, welcher erneut frei hatte, da er heute Abend noch auf einem „Schandmaul“ Konzert ist. Ich bin ja ehrlich gesagt recht neidisch. Ich befahl ihm mich anzurufen, wenn sie eines unserer Lieder spielen. Meine Schule gefällt mir momentan immer besser. Seit ich mit den Menschen aus dem zweiten Jahr rumhänge fühl ich mich richtig wohl. Einer hatte heute einen Gryffindormantel an und einen original Harry Potter Ron Weasley Zauberstab. Er tötete Anna und alle rannten hin. Das war schon irgendwie episch.
Manchmal wache ich auf und habe eine Idee. Als würde ich in eiskaltes Wasser geworfen werden. Gestern schlug ich die Augen auf und wusste: Du willst an deinem Buch etwas ändern und plötzlich hatte ich die Idee, die die Geschichte von Grund auf verändern sollte. Jetzt brauche ich nur noch Zeit, sie zu schreiben.
Heute nach der Schule waren wir [ich, unsere eine Lesbe und ihr bester Freund] nochmal bei Shake Away, weil ich unbedingt den „Pancake Nutella“ des „Weekly specials“ probieren wollte. Dabei erfuhr ich, dass unsere Lesbe wieder single ist. Um ehrlich zu sein war es nur eine Frage der Zeit, denn die beiden passten einfach überhaupt nicht zusammen. Ein winzig kleiner Teil von mir fragt sich schon die ganze Zeit, ob es falsch wäre, die eine der beiden mal zu fragen, ob wir mal „ausgehen“ wollen.

 
 Es ist so schwierig mit der Fernbeziehung. Ich vermisse jemandem zu küssen und knuddeln, will hier aber niemanden ausnutzen. Zudem finde ich es schrecklich, denn außer Chris und dem überrumpelten Kuss einer Freunde hab ich noch gar keine Erfahrungen. Englische Beziehungen sehen so aus: Oberflächlich, ein wenig küssen, Schluss machen. Ich würde auch gerne mal so eine richtige „Mittelstufen“ beziehung führen. Einfach weil ich vorher nie die Chance hatte und hier total verblödet. Klingt das falsch? Ich liebe Chris über alles und dennoch würde ich gerne einfach mal diese Erfahrung sammeln. Einfach auch mit einem Mädchen, weil Kerle. Ich weiß nicht, für Kerle sind meine Gefühle einfach anders. Ich kann es nicht erklären, andere Bisexuelle würden es vielleicht verstehen.
Ich höre den ganzen Nachmittag schon „Samsas Traum“. Kaschte stimmt mich immer irgendwie nachdenklich. Ich liebe seine Texte und ich die Musik, zumeist in großen Teilen. Einige seiner Texte machen mich krank und manche Lieder klingen einfach gleich, doch jene, die ich mir gerne anhöre bewegen mich immer aufs Neue. Ich will euch nicht mit Songtexten vollspammen, aber nehmt es mir nicht übel, wenn ihr ab und mal ein paar Zeilen von Kaschte von mir zu lesen bekommt. Unter all den vielen Märchen, Die ich Dir jemals erzählte, Gibt es eines, das seitdem in allen Märchenbüchern fehlte: Die Geschichte von der Liebe, Unbefleckt und unbefangen, Von dem Mädchen und dem Jungen, Die zu zweit die Welt bezwangen.

Welt aus! Ich habe meine Kopfhörer an. 




~ Kolibriseele ♥

Dienstag, 21. Februar 2012

You lose ~ oder Schwanzä im Mund!

You lose! Passend zu dem heutigen französisch Grammatiktest hatte ich mich heute Morgen dazu entschieden das Gumba T-Shirt meines Freundes anzuziehen, dass er mir dagelassen hatte. (Es ist schrecklich, wenn dieser Fetzen Stoff noch seinen Geruch an sich heften hat. Da wird das Vermissen nur noch schlimmer und der Drang zu schreien und zu weinen ergreift fast die Oberhand, aber darum soll’s hier nicht gehen.)
Mein heutiger Tag war einfach einer der epischen Art. Spät Schule gehabt, mein Freund war zu Hause was uns die einmalige Gelegenheit bot mal länger als eine Stunde am Abend zu telefonieren und dann gleich ein paar Bilder gemacht.


Dienstage sind meist recht einfach, weil ich nur eine Stunde TOK habe (in der ich mir heute Spitzen geschnitten hab, abgerutscht bin und mir eine riesige Haarsträhne rausgeschnitten hab. *scheiße* *fluch* *heul*)und dann Freistunden in denen ich meist meine Vokabeln lerne, da wir jeden Dienstag in Französisch dazu geknechtet werden die Worte aufs Papier zu bringen. Gott sei Dank sind wir drei, die wir links vom Klassenraum sitzen, ein so gutes Team, dass wir meist auf eine hohe Punktzahl kommen, weil wir immer gegenseitig abschreiben. Da ich das Internetsystem meiner Schule umgangen bin, konnte ich Skype aufrufen und hab meine Freistunden mit ein paar coolen Leuten (ein paar wenige gibt es dann doch, obgleich sie einfach kein soziales Leben nach der Schule haben, das ist einfach scheiße) verbracht. Die Knaller waren wohl, als mein Freund zum Autofahren gerufen wurde, vergaß dass er die Webcam noch an hat und sich vor den Augen einiger meiner Klassenkameraden umzog. Oder auch, als zwei der Deutschschüler (es gibt tatsächliche kranke Menschen, die freiwillig Deutsch lernen) angefangen haben Schimpfwörter herum zu posaunen. Es ist irgendwie niedlich, wenn schwule Engländer „Ich will dich in den Arsch ficken und deinen Schwanz in den Mund nehmen“ umherbrüllen. Vor allem, da sie das nicht von mir hatten, sondern von einer anderen Deutschschülerin (Was’n Wort. Zwei Mal „sch“).
Das T-Shirt erwies sich beim Test dann wohl als Glücksbringer, wobei ich zugeben muss dass er einfach nur niveaulos war. 95,5/96 Punkten hatte ich. Wobei es wirklich nicht schwer ist „Haben“ und „sein“ in verschiedenen Zeiten zu konjugieren. Mein Tag war also absolut grandios bis jetzt. Ich hab mir sogar nach der Schule etwas richtig Geniales gegönnt. Es nennt sich „Shake Away“ und ist so was wie eine Milchshakekette. Man kann sich einfach von über 200 Zutaten einen Milchshake machen lassen und die hauen wirklich alles rein! Heute hatte ich einen Apfelkuchen-Vanillesoßen Milchshake. Einfach göttlich. Wenn ihr jemals „Shake Away“ über den Weg laufen solltet, geht rein! Es lohnt sich!


Ich mach mich dann mal an meine Hausaufgaben. Es ist eigentlich ein Gruppenprojekt, aber irgendwie hat keiner was gemacht und die Arbeit bleibt an mir hängen. Ich bin wirklich in Versuchung es alleine vorzutragen und meiner Lehrerin zu sagen, was für faule Bestien bei mir in der Gruppe waren. Es reicht nach mehreren Jahren einfach. Ich sehe nicht ein immer und immer wieder anderer Leute Arbeit zu machen.

Hab euch lieb, Leute!

~ Kolibriseele ♥